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Permakulturbeet im Sommer - Blumen statt Rasen

Rasen in Beete umwandeln

Von der Rasenfläche zu üppigen Beeten. Ich erkläre dir, wie du Rasen in Beete umwandeln kannst.

In meinem Artikel zum Traumgarten bin ich bereits kurz auf die unterschiedlichen Gartenstile eingegangen. Für manche ist ein gepflegter, englischer Rasen der Inbegriff von Garten.

Für jeden, der aber nach und nach mehr Beete oder Rabatten in seinen Garten integrieren möchte, stellt sich die Frage: Wie stelle ich das an? In diesem Artikel stelle ich dir die unterschiedlichen Möglichkeiten vor und beschreibe dir die Methoden, die sich in meinem Garten bewährt haben.

Permakulturbeet im Frühjahr

Warum sollte ich Rasen in Beete umwandeln?

Das ist eine berechtigte Frage. Ist nicht jedes Gärtners ganzer Stolz der grüne, akkurat gepflegte Rasen? Für manche Gärtner ganz sicher. Der gepflegte, perfekte Rasen macht aber sehr viel Arbeit. Düngen, vertikutieren, regelmässig mähen und am Besten auch noch ausrechen und Beikraut entfernen nehmen viel Zeit in Anspruch.

Für mich persönlich ist ein Argument gegen Golfrasen im Garten neben der vielen Arbeit auch die fehlende Vielfalt. Ein Rasen bietet weder Nahrung noch Unterschlupf für Insekten und Kleinstlebewesen. Und – er ist halt grün. Nicht bunt.

Rabatten und Beete dagegen schenken Raum für ganzjährige Blütenpracht, Gehölze und Sträucher bieten Unterschlupf, Nahrung und Nistmöglichkeiten für Vögel und andere Tiere.

Daher ist für mich klar: Ich werde nach und nach meinen Rasen (der sich eher zur Wiese mit zunehmend Beikräutern entwickelt) in Beete umwandeln. Noch brauchen die Kinder im Garten Platz zum Toben und Spielen, aber behutsam beginne ich bereits jetzt, geschützte Bereiche neu zu gestalten.

Wie kannst du Platz für mehr Blumen schaffen?

Die klassische Heransgehenweise, wie du deinen Rasen in Beete umwandeln kannst, ist etwas kraftaufwändiger und zeitintensiver. Du wirst aber gute Ergebnisse erzielen, auch ohne selbst Gärtner oder Gartenbauer zu sein.

Ich habe das selbst mehrfach ausprobiert. Allerdings habe ich mittlerweile eine Methode gefunden, die easy peasy ist und mir deutlich besser gefällt 😉 dazu weiter unten mehr.

Für die klassische Methode gehst du wie folgt vor:

  • Kennzeichne die Fläche, die du als neues Beet auserkoren hast.
  • Steche mit einem Spaten den Rasen flach ab. Dafür stichst Du mit dem Spaten in den Rasen und führst ihn dann waagrecht unter dem Rasensoden weiter, um den Rasen abzustechen. Versuche, nur so viel Material wie nötig zu entfernen, damit dir noch genügend Erde im Beet verbleibt.
  • Wenn du die gesamte Rasenfläche entfernt hast, kannst du die Soden auf den Kompost oder (falls das gerade ansteht) ins Hochbeet als Füllmaterial geben. Achte darauf, dass du die Soden umgekehrt hineinlegst, sonst wächst das Gras munter weiter.
  • Nun entfernst du penibel alle Wurzelunkräuter, lockerst den Boden mit einer Grabgabel tief auf und entfernst dabei grössere Steine. Reichere den Boden mit Kompost oder torffreier Blumenerde an.
  • Und schon kannst du dein neues Beet bepflanzen.

Meine Lieblingsmethode, um Rasen in Beete zu verwandeln

Die zweite Methode wende ich seit dem letzten Jahr an und ich bin total begeistert. Ausserdem ist das eine Methode für Faule, was mir noch besser gefällt 😉

Bei dieser Variante fällt der schwierige, schweisstreibende Teil mit dem Entfernen der Grassoden weg. Sie ist angelehnt an die Permakultur.

Anlage Permakultur Beet
Anlage Permakultur Beet

Du gehst wie folgt vor:

  • Decke die Rasenfläche, die du zu einem Beet umwandeln willst mit Pappkartons ab. Achte darauf, dass sie möglichst unbedruckt sind und dass alle Klebebänder entfernt sind. Der Karton sorgt dafür, dass der Rasen abstirbt, er scheint aber Regenwürmern und Kleinstlebewesen sehr gut zu schmecken, die sich recht schnell daran machen, ihn zu zersetzen. Das wiederum schafft super Startbedingungen für deine Pflanzen.
  • Decke den Karton nun ab. Als unterste Schicht eignet sich Häckselgut oder grober Kompost. Es funktioniert aber auch, wenn du nur eine dicke Schicht Kompost oder Mutterboden aufbringst. Ich hatte das Glück, etwas vom Teichaushub des Nachbarn abzubekommen und habe diesen mit Kompost und Sand gemischt und aufgelockert. Unser Boden ist nämlich sehr lehmig.
  • Du kannst direkt mit dem Bepflanzen starten.
  • Du kannst die Beete aber auch im Herbst oder Winter anlegen und dann im Frühjahr die neuen Pflanzen einsetzen.
  • Was du allerdings bedenken musst: Das Beet liegt nun höher als der Rasen, denn du hast ja Erde aufgebracht und nicht abgetragen. Du brauchst also eine Begrenzung, damit dir deine Erde nicht weggeschwemmt wird. Ich zeige dir meine Begrenzungen auf den Bildern. Ich habe bereits vorhandene Materialien verwendet. Deiner Fantasie sind aber keine Grenzen gesetzt.
Permakultur Beet Einfassung Steine
Permakultur Beet Einfassung Steine
Holzleiter für Beetumrandung Permakultur Beet
Holzleiter für Beetumrandung Permakultur Beet
Blumen statt Rasen Permakultur Beet anlegen
Blumen statt Rasen Permakultur Beet anlegen

Nun bin ich gespannt, ob du es auch einmal wagen willst und bald deinen Rasen in Beete umwandelst.

Schau mal, so kann das Ganze dann im Sommer schon aussehen:

Margheriten Fingerhut Digitalis Sommer
Margeriten und Fingerhut – Blüten anstatt Rasen

Magst du mir erzählen ob du damit schon Erfahrungen gemacht hast?

Schöne Grüße

Deine Christina

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. Ghaldouni

    Hallo wie dick sollte denn die Erdschicht sein? Wurzeln die neuen Pflanzen dann durch Pappe und Rasen kann Ich mir nicht so recht vorstellen. Bitte um Antwort.
    Lg

    1. Hallo Sandra,
      das kommt sehr auf den Boden darunter an. Ich habe hier extrem verdichteten Lehmboden. Mit dem Spaten macht es hier wirklich keinen Spass umzugraben. Ich habe letzten Herbst nochmal ein solches Beet angelegt, und bin wie folgt vorgegangen: Ich habe auf die Pappe eine Schicht von etwa 5-10 cm gehäckselten Strauchschnitt aufgetragen und darauf etwa 15-20 cm Komposterde. Zusätzlich habe ich Bodenaktivator ausgebracht und im Frühjahr erneut mit Rückschnitt gemulcht. So entwickelt sich nach und nach toller Humus. Die Blumenzwiebeln die ich im Herbst gesetzt habe, entwickeln sich schonmal grandios, die Stauden stehen in den Startlöchern. Ich war mit dem Ergebnis im ersten Jahr wirklich sehr zufrieden. Ja, die Stauden brauchen Zeit, um richtig einzuwachsen. Aber selbst bei meinem schweren Boden funktioniert das Prinzip. Der Bodenaktivator bewirkt, dass das Bodenleben angeregt wird und Regenwürmer und Co zersetzen die Pappe und lockern und verbessern dabei den Boden.
      Ich persönlich mache das nur noch auf diese Weise.
      Wie ist denn der Boden bei dir?
      Liebe Grüße
      Christina

  2. Claudia

    Hallo Christina,

    tolle Idee, die ich hoffentlich bald umsetzen kann. Wie siehts denn mit Umzugskartons aus? Davon hätten wir ganz viele, aber da ist ja auch Schrift drauf.

    LG
    Claudia

    1. Guten Morgen Claudia,
      freut mich, wenn du die Idee umsetzen willst – wenn du magst kannst du mir gerne berichten, wie es lief 😉 Finde das ja immer total spannend.

      Sind die Kartons vollständig bedruckt oder sind das nur Schriftzüge? Man sagt, dass die Farben schädliche Inhaltsstoffe haben können, die in den Boden übergehen. Wenn es nicht zu viel Aufdruck ist, könntest du vielleicht die oberste Kartonschicht abtragen. Die sind ja ein bisschen wie Servietten aufgebaut und man kann den bedruckten Teil ablösen. ISt ein Gefummel, aber dann bist du auf der sicheren Seite.

      Ganz liebe Grüße und viel Erfolg beim Umsetzen
      Christina

  3. Lali Uta Börner

    Hallo Christina, ich finde deinen Artikel sehr interessant. Hatte von dieser Idee schon gehört. In meinem neuen Garten war vor 12 Jahren mal ein Hochwasser. Die Nachbarn sagten mir heute, dass der Boden seitdem auch stark verdichtet ist.
    Deun Beitrag motiviert mich, die Pappvariante zu wagen. Ich habe auch viele Umzugskartons. Und altes Gehölz, welches ich schreddern kann als Auflage auf die Pappe. Der Rest findet sich. Auch alte Stämme habe ich für Beetumrandungen. Also wirklich toll. Danke dir für’s Teilen deiner Erfahrungen.

    1. gartengewerkelAdmin

      Hallo Lali,
      wie schön, dass dir der Artikel gute Impulse geben konnte. Ich bin von dem Konzept wirklich überzeugt! In einem Jahr wie diesem sehen wir ausserdem, dass wir uns vom grünen Rasen wohl auch aus anderen Gründen verabscheiden dürfen. Und wie du sagst: häufig kann man für ein Perma-Beet wunderbar verwerten, was man ohnehin da hat. Was wirklich essenziell ist, ist der Bodenaktivator (auch bei herkömmlichen Pflanzungen im Beet). Hier solltest du auch auf die Zusammensetzung achten, denn da gibt es ein paar Unterschiede, die ausschlaggebend sind. Ich werde selbst ein Experiment machen, um das mal im direkten Vergleich zu sehen. Ich bin nämlich selber neugierig, ob ich den Unterschied sehen kann 🙂 Viel Erfolg bei der Anlage deines Beetes. Erzähl mir gerne, wie du zurecht kamst.
      Herzliche Grüße
      Christina

  4. Maria Luongo

    Hallo Christina!
    Ich habe bereits mehrere blumenbeete mit Kartons auf rasen angelegt, und war total überrascht wie schnell das funktioniert! Jetzt möchte ich ein größeres Beet anlegen bei dem ich vorher den rasen abtragen werde.
    Vielen lieben Dank für deinen interessanten Artikel!
    Liebe Grüße Maria

    1. gartengewerkelAdmin

      Hallo Maria,
      wie schön, dass du mit dieser Methode ebenfalls gute Erfolge erzielt hast.
      Danke für dein liebes Kompliment 😉
      Ganz liebe Grüße
      Christina

  5. Martina

    Hallo,

    wie viel Zeit muss ich einplanen bis ich die so entstandene Fläche bepflanzen kann?
    Ich würde gern ca. 12qm Rasenfläche im Vorgarten mit Insektenfreundlichen Blumen und Stauden bepflanzen.
    Und wenn ich es richtig gelesen habe, dann muss man mitca. 20 cm Erhöhung rechnen?
    Danke für deine Antwort!

    Herzliche Grüße

    Martina

    1. Halllo Martina,

      bitte enschuldige meine späte Antwort.
      Optimal ist es, wenn du die Fläche im Herbst vorbereitest und im Frühjahr bepflanzt. Mann kann sie aber auch direkt bepflanzen, ich habe beides ausprobiert. Wenn du von normalen 9er Staudentöpfen ausgehst, sollte die Schicht zumindest so hoch sein, dass du diese gut eingraben kannst, der Austrieb also mindestens eben mit der Erdoberfläche abschliesst. Je mehr du aufschütten kannst, desto besser. Du musst nur bedenken, dass du die Erde mit einer Einfassung abfangen musst, sonst wird sie schnell weggespült – zumindest, solange die Bepflanzung noch nicht gut eingewurzelt ist.

      Bei Sträuchern oder Rosen genügt diese Methode allerdings nicht, sie brauchen einen tiefgründig gelockerten Boden.

      Herzliche Grüße
      Christina

  6. Ingeborg

    Hallo Christina,
    ich möchte jetzt im Juni größere Rasenflächen mit der Pappvariante als Blumenbeet vorbereiten Die Rasenfläche liegt im Halbschatten und hat einen lehmigen Boden. Ist es möglich, dann schon im Oktober diesen Jahres Stauden dort anzupflanzen?
    Danke vorab für Deine Antwort!
    Ingeborg

    1. Hallo liebe Ingeborg,

      Toll, dass du es mit dieser Variante versuchen möchtest.
      Wenn die vorbereiteteten Beete von jetzt an bis Oktober ruhen und arbeiten können, ist das wunderbar. Dann bekommen deine Pflanzen einen optimalen Start bei der Pflanzung.

      Viel Spass und Erfolg dir
      Christina

  7. Margit Heinrich

    Hallo liebe Christina, werde deine Idee mal ausprobieren, bis her haben wir noch grassoden aufgenommen, aber wenn es einfacher geht. Danke für den Tipp und liebe Grüße Maggi aus so Schleswig-Holstein

    1. gartengewerkelAdmin

      Liebe Maggi,
      ich bin gespannt, wie du damit klar kommst – melde dich doch gerne nochmal, wenn du es ausprobiert hast. Ich freue mich immer total über eure Rückmeldungen 🙂
      Herzliche Grüße
      Christina

  8. Sandra

    Vielen Dank für den Tipp. Ich habe allerdings eine sehr große Rasenfläche (ca. 30 qm). Das erscheint mir dann sehr aufwendig und teuer, da mir frische Erde leider auch nicht zur Verfügung steht. Aber für kleine Beete ein super Tipp.

    1. gartengewerkelAdmin

      Hallo Sandra
      Danke für deine Nachricht.
      Stimmt, diese Methode eignet sich vor allem, wenn man Erde aus einem anderen Projekt übrig hat oder beim Nachbarn beispielweise Erde anfällt 😉

      Vor allem, wenn man sehr lehmigen und steinigen Boden hat (wie ich zum Beispiel) macht man es sich mit dieser Arbeitsweise deutlich leichter.

      Liebe Grüße
      Christina

  9. Susann

    Sehr interessant dein Artikel. Ich würde das auch gerne versuchen, möchte gerne ein Beet um einen neu angelegten Teich anlegen. Ich lebe in Galicien, in Nordspanien und habe einen lockeren, sandigen Boden, allerdings ein sogenanntes Gramagras als Rasen, sehr dick, lässt sich nur sehr mühsam abstechen. Meinst du das funktioniert bei mir auch mit dieser Methode?
    Liebe Grüsse
    Susann

    1. gartengewerkelAdmin

      Liebe Susann,
      ui, von so weit her hat mich noch keine Nachricht erreicht 🙂 Wie schön, daß du mich gefunden hast. Vielen Dank für deine Frage.
      Ich kann dir nicht versprechen, dass es bei den Bedingungen in deinem Garten funktioniert. Einen Versuch wäre es aber immerhin wert – vielleicht erst einmal an einer kleineren Stelle?

      Was ich sagen kann: Quecke bekommt man mit dieser Methode leider nicht oder kaum unterdrückt. Alle anderen Gräser in meinem Garten haben sich damit aber sehr gut unterdrücken lassen.

      Ich würde mich freuen, wenn du mir von deinem Versuch berichtest.

      Liebe Grüße
      Christina

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