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Nützlinge im Garten: Gute Lebensbedingungen für Igel, Insekten und Vögel schaffen

Naturnahe Gartengestaltung – Gute Lebensbedingungen für Igel, Insekten und Vögel schaffen

Ein Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt ist die naturnahe Gartengestaltung. Ein wichtiger Aspekt sind hierbei Tiere im Garten. In diesem Text möchte ich dir mein Verständnis der naturnahen Gartengestaltung näherbringen. Mit konkreten Beispielen, leicht umsetzbaren kleinen Projekten und einer ordentlichen Portion Inspiration kannst du auch deinen Garten zu einem kleinen Stück heiler Natur machen – übrigens auch auf kleinstem Raum.

Warum solltest du dich mit naturnaher Gartengestaltung auseinandersetzen?

Wenn man offenen Auges durch unsere Dörfer und Städte geht, beobachtet man seit vielen Jahren einen Trend: Hofeinfahrten, Vorgärten und Gärten werden zunehmend clean, aufgeräumt, versiegelt und irgendwie… seelenlos. Ich will hier gar nicht nur auf Kiesgärten anspielen. Grosse Rasenflächen, Buchskugeln, Thujen und Gräser sind häufig das einzig Grüne, das manche Grundstücke ziert.

Hier blüht nichts, hier gibt es keinen oder wenig Unterschlupf für Wildtiere. Ganz zu schweigen von Nahrungsquellen oder Nistmöglichkeiten.

Das Gegenteil von clean ist NICHT ungepflegt!

Naturnahe Gartengestaltung bedeutet wild, unaufgeräumt und unordentlich? Das ist schlichtweg falsch. Naturnahe Gartengestaltung ist optisch ebenso schön wie ein formaler Garten. Denn das eine schliesst das andere nicht aus. Die Pflege spielt in einem naturnah gestalteten Garten sogar eine sehr grosse Rolle, denn durch gezielte Pflege lassen sich Blühzeit und Gesundheit der Pflanzung enorm steigern – ganz ohne Gift übrigens. Wenn du den formalen Gartenstil vorziehst, lassen sich aich hier alle unten aufgeführten Projekte umsetzen.

Was also ist nun naturnahe Gartengestaltung?

Ein naturnaher Garten befindet sich im Gleichgewicht. Als Abbild einer natürlichen Umgebung besteht alles aus einem Kreislauf aus Werden, Entwickeln und Vergehen. In einer gesunden Umgebung entwickeln sich gesunde Pflanzen, die Lebewesen ernähren, welche wiederum anderen Lebewesen als Nahrung dienen. Alles im Kreislauf. Ist das Nahrungsangebot vielfältig und sind Unterschlupfmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Ansprüche vorhanden, halten sich Nützlinge und Schädlinge im Garten die Waage und der Mensch braucht kaum einzugreifen.

Wie bringe ich meinen Garten in ein natürliches Gleichgewicht?

Nehmen wir das Bild eines Kreislaufes im Garten. Wir profitieren von Igeln, Kröten, Insekten oder Vögeln im Garten da ihnen Schadinsekten, Nacktschnecken und Gartenabfälle als Nahrung dienen. Es ist nicht besonders schwierig, diese Tiere in unseren Garten zu holen. Ein paar kleine Projekte machen jeden (wirklich JEDEN Garten) wertvoll für Wildtiere. Und das Schöne ist: In wirklich jeden Gartentyp lassen sich diese kleinen Projekte integrieren. Sei es ein formaler Garten, ein Cottage- oder Schrebergarten oder ein kunterbunter Familiengarten. Überall lassen sich viele dieser Punkte umsetzen. Selbst auf der Terrasse oder dem Balkon.

In der folgenden Grafik habe ich dir die wesentlichen Punkte einmal zusammengefasst.

Tiere im naturnahen Garten 
Naturnahe Gartengestaltung schafft optmalen Lebensraum für Igel, Insekten, Vögel und viele andere Nützlinge
Tiere im naturnahen Garten

Mit diesen kleinen Projekten kannst du die naturnahe Gartengestaltung in deinem eigenen Garten umsetzen

  • Verzichte auf Gifte und künstlichen Dünger.
  • Nutze stattdessen biologische Pflanzenstärkungsmittel und Kompost.
  • Belasse Rasen-, Strauch-, Baum- und Staudenschnitt in deinem Garten und nutze ihn als natürliches Mulchmaterial.
  • Offene Blüten bieten nektarsuchenden Insekten Nahrung, nutze möglichst heimische Arten. Diese kommen ganz automatisch mit dem Klima vor Ort zurecht.
  • Gestalte deine Pflanzung so, dass sie ganzjährig blüht. Winterblüher, Frühblüher und Blüten bis zum ersten Frost bieten hungrigen Insekten durchgehend Nahrung. Denke unbedingt an Zwiebelblumen für das Frühjahr.
  • Stauden solltest du erst im Frühjahr zurückschneiden, denn die Samenstände dienen Vögeln im Winter als Nahrung. Ausserdem überwintern Insekten in den Stängeln und im Kraut.
  • Gemischte Hecken bieten sowohl Nektar während der Blüte als auch Früchte im Herbst und Winter. Ausserdem bieten sie Versteckmöglichkeiten und Nistplätze. Viele Arten lassen sich gut in Form schneiden, für immergrünen Sichtschutz kannst du Efeu oder Eiben nutzen.
  • Wähle auch Rosen vorwiegend nach einer offenen Blüte aus. Viele Sorten entwickeln wunderschöne Hagebutten – die Vögel in deinem Garten werden sich im Herbst und Winter sehr darüber freuen.
  • Ein Haufen aus Strauchschnitt, Laub und Staudenabfällen in einem versteckten Garteneck oder unter einer Hecke bietet die perfekte Überwinterungsmöglichkeit für Igel, Kröten und manche Reptilien.
  • Stämme von gefällten Bäumen kannst du an einem sonnigen, geschützten Platz in der Nähe deiner blühenden Beete aufstellen. Bohre mit der Bohrmaschine Löcher hinein. So bietest du unter anderem Holzbienen eine Nistmöglichkeit.
  • Wasser im Garten in Form von (Mini-)Teichen, Wasserschalen und Vogeltränken nutzen alle Tiere gerne. Achtung: Immer mit Steinen oder Ästen Klettermöglichkeiten anbieten, damit kein durstiges oder badendes Tier ertrinkt.
  • Lege Blumenrasen oder Blumenwiesen an. Schon kleine Streifen erhöhen das Nahrungsangebot und die Artenvielfalt.
  • Nutze auch die Vertikale! Mit Rankgittern, Seilsystemen oder Rosenbögen lassen sich auch Mauern begrünen oder ein toller Sichtschutz errichten. Efeu ist beispielsweise im späten Herbst eine wichtige Nektarquelle für Insekten, die Beeren sind bei Vögeln im Winter beliebt und auch genistet wird in dichten Efeuwänden sehr gerne.

Du siehst, es gibt in jedem Garten und für jeden Gärtner die Möglichkeit, den Garten wenigstens ein kleines bisschen naturnah zu gestalten. Du kannst hier Schritt für Schritt vorgehen – jede kleine Veränderung ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Insektenhotels, Nisthilfen usw.

Neben all dieser natürlichen Möglichkeiten kannst du natürlich zusätzlich tätig werden und Insektenhotels oder Nisthilfen bauen. Hier gibt es einiges zu beachten, denn was nützt das schönste Bienenhotel, wenn es nicht genutzt wird. Ich habe hier zwei interessante Artikel vom NABU für dich, die sehr gut erklären, auf was du dabei achten musst: Tipps für wirksame Wildbienen-Nisthilfen (NABU) und Bauanleitungen für Vogelnistkästen (NABU) .

So, nun hast du ein paar Anregungen erhalten, wie du deinen Garten naturnah gestalten kannst. Was meinst du, was davon wirst du als erstes umsetzen? Schreibe mir gerne und folge mir auf Instagram, Facebook und Pinterest für mehr Garteninspiration. Ich freue mich auf den Austausch mit dir.

Schöne Grüße,

deine Christina

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